Interview zum Thema S-Bahn Agglo St.Gallen

Verbesserung der S-Bahn-Situation in der Agglo-St.Gallen

Antworten aus Sicht der SP Gossau-Arnegg zu Fragen des Tagblattes. Das Interview mit Ruedi Blumer erschien gekürzt im St.Galler Tagblatt. 

 

Allgemein gefragt, was halten Sie von der Idee: Shuttle-Zug St.Gallen – Gossau im Viertelstundentakt?
Viel! Diese Idee sollte sofort weiterverfolgt werden und mittels Projektauftrag müssten genauere Abklärungen betreffend Kosten, Zuständigkeiten, Fristen und Varianten getroffen werden.

Würde Ihre Partei das Vorhaben unterstützen?
Die SP unterstützt dieses Vorhaben ganz klar. Das bestechende an diesem Vorhaben ist, dass ohne drittes Gleis und somit mit relativ geringen Investitionen und der nötigen Mitfinanzierungsbereitschaft der Städte St.Gallen, Gossau und der Wirtschaft innert weniger Jahre eine klare Verbesserung für alle Bahnhöfe zwischen Gossau und St.Gallen erreicht werden könnte.

Denkbar wäre auch eine finanzielle Beteiligung der Städte St.Gallen und Gossau am Betrieb. Wie stehen Sie zu dieser Forderung?
Die SP steht dieser Forderung grundsätzlich positiv gegenüber. Für eine abschliessende Beurteilung müssen aber klare Zahlen betreffend Kosten, Anzahl Haltestellen, Fahrplan, Infrastruktur etc. vorliegen um eine Kosten -Nutzen Abwägung machen zu können.

In der Stadt St.Gallen wurden Stimmen laut, der Kanton agiere zu langsam und nehme die Ausarbeitung der vorgestellten Ideen nicht in die Hand. Was sind aus Ihrer Sicht die nächsten Schritte auf Gossauer Seite?
Der Kanton, bzw. das Volkswirtschaftsdepartement und das Amt für öffentlichen Verkehr verhält sich hier leider viel zu zögerlich. Die SP bedauert, dass der Kanton beim öV passiver und längst nicht so euphorisch ist, wie beim Strassenbau. Die SP überlegt sich die Einreichung eines Vorstosses zu diesem Thema. Der Stadtpräsident hat sich auf meine Nachfrage am letzten Stadtapéro grundsätzlich positiv zur Idee eines besseren S-Bahn-Angebotes geäussert.

In St.Gallen formiert sich eine Interessengemeinschaft zum Thema S-Bahn. Was bewegt sich in Gossau?
An der letzten Parlamentssitzung vom 5. März hat Florian Kobler zusammen mit 3 weiteren Erstunterzeichner*innen aus CVP, FDP und FLiG eine Motion zur Erweiterung des Busangebotes eingereicht. Es gibt Anzeichen, dass sich diese Zusammenarbeit betreffend öV-Anliegen weiterentwickelt und Vertreter*innen alle Parteien einschliesst.

Die Rede ist von einem Wendegleis bei der Sommerau. Wie beurteilen Sie diese Pläne?
Das Wendegleis in der Sommerau ist ein wesentlicher Bestandteil dieser Erweiterung der S-Bahn im Raum St.Gallen. Die SP kann sich gut vorstellen, dass in der Sommerau dereinst auch eine Haltestelle Sinn macht, wenn das Gebiet dann endlich gewerblich genutzt wird. Ebenso müsste aus unserer Sicht auch die Idee einer Haltestelle Gossau-Industrie bei den Betriebszentralen von Coop und Migros wieder aufgenommen werden. So könnte für die weit über 1000 Mitarbeitenden in diesem Gebiet eine attraktivere und staufreie bzw. schnellere öV-Anbindung als mit dem Bus erreicht werden.

Ziel dieser Agglo-S-Bahn muss sein, dass kombiniert mit den bestehenden S-Bahnen 1 (St.Gallen – Wil) und 5 (St.Gallen – Weinfelden) ein sauberer Viertelstundentakt für die Stadt- und Agglobahnhöfe entsteht. Dieser verbesserte Fahrplan und das grössere Platzangebot würden den gewünschten zusätzlichen Anreiz zum Umsteigen auf den öV bringen.

Ruedi Blumer

Präsident SP Gossau-Arnegg

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