Am 1. September hat das Stadtparlament Gossau den Durchgangsplatz für Fahrende an der Wehrstrasse abgelehnt, obwohl die Schweizer Fahrenden den Platz als ideal einstufen. In der Bevölkerung gibt es viel Unverständnis für diesen Entscheid. Aus Sicht der SP Gossau-Arnegg sind die ablehnenden Argumente der Gegner unehrlich und beruhen auf unbegründeten Ängsten und Vorurteilen gegenüber Fahrenden. Die SP hat deshalb ein Initiativbegehren eingereicht, um einen Durchgangsplatz in Gossau zu ermöglichen.
Kein Platz für freiheitsliebende Kultur?
Heute leben ca. 35’000 Jenische mit einem Schweizer Pass in unserem Land. Trotz vieler Einschränkungen sind heutzutage immer noch rund 3’500 von ihnen von Ort zu Ort unterwegs. Viele von ihnen blicken in eine ungewisse Zukunft. Die freiheitsliebende Schweiz gesteht den Fahrenden nicht viel Platz zu, auch wenn das Bundesgericht 2003 ausdrücklich das Recht der Fahrenden auf «angemessene Halteplätze» anerkannt hat. Der Kanton St.Gallen konnte bislang keinen einzigen Durchgangsplatz realisieren. Landauf, landab stösst der Kanton auf ähnliche doppelbödige Abwehrstrategien wie in Gossau.
Bevölkerung soll über Durchgangsplatz entscheiden
In den Tagen und Wochen nach dem Parlamentsentscheid gegen den Durchgangsplatz hat die SP Gossau-Arnegg zahlreiche Rückmeldungen aus der Bevölkerung erhalten. Das Unverständnis vieler Gossauerinnen und Gossauer über den Entscheid des Parlaments bestärkt die SP darin eine Initiative einzureichen. Die Bevölkerung soll die Möglichkeit erhalten, über einen Durchgangsplatz an der Wehrstrasse zu entscheiden. Kürzlich hat die SP ein entsprechendes Initiativbegehren Teilzonenplan Wehrstrasse (Durchgangsplatz) zur Prüfung an den Stadtrat eingereicht.
Zum Bericht im St.Galler Tagblatt
Beitrag von Tele Ostschweiz
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