Medienmitteilung der SP zum Stadtentwicklungskonzept
Am Dienstag wird im Stadtparlament das Stadtentwicklungskonzept (Stek) beraten. Für die Weiterentwicklung unserer Stadt ist das eine wegweisende Vorlage. Ein umstrittener Punkt ist die Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus.
Preisgünstigen Wohnraum für Familien und Leute mit geringem bis mittlerem Einkommen gibt es in unserer Stadt zu wenig. Wenn wir unseren Leitsatz 1 «Gossau – ein familienfreundlicher Platz» ernst nehmen, besteht hier Handlungsbedarf. Der bürgerliche Stadtrat hat das erkannt und bekennt sich im Stek klar dazu. Er schreibt dazu bei Ziele und Strategien: «Anreize setzen zur Schaffung von erschwinglichen Wohnungen, die nach den Grundsätzen der Kostenmiete vermietet werden.» Der Grundsatz der Kostenmiete ist nicht gewinnorientiert, sondern setzt die Miete nur so hoch an, dass die Liegenschaft in einem einwandfreien Zustand erhalten werden kann. Die Mietzinsen liegen dadurch bis 20% tiefer als bei der üblichen Marktmiete, die eben gewinnorientiert ausgestaltet ist. Bedauerlicherweise will nun die vorberatende Kommission die Erwähnung der Kostenmiete im Stek streichen. Diesem deplatzierten Ansinnen müssen sich die aufgeschlossenen Kräfte im Parlament und der Stadtrat mit aller Kraft widersetzen. Eine familienfreundliche Stadt darf nicht ein Entwicklungskonzept beschliessen, das unter- und mittelständische Familien aus der Stadt vertreibt, weil sie keinen passenden Wohnraum finden. Im Leitsatz 1 heisst es nämlich: „Die Stadt unterstützt Familien verschiedener Ausprägungen…“
Die SP Fraktion setzt sich für eine echt familienfreundliche Stadt ein und appelliert an alle Parteien ein gleiches zu tun. Unsere Leitsätze dürfen im konkreten Fall nicht zum Lippenbekenntnis verkommen.
Mit freundlichen Grüssen
Ruedi Blumer, Präsident