Deponien – Wird Gossaus Westen umgeackert?
Im Westen von Gossau sind gleich drei Deponiestandorte im Gespräch: Degenau entlang der Autobahn A1, Radmoos, Nutzenbuecherwald.
Deponien sind über die Nutzungszeit unansehnliche Orte mit tiefen Wunden in der Landschaft. Trotzdem müssen solche Deponieorte sein, solange zu wenig gute Konzepte des Recyclings und nicht genügend kluge Ideen bei den Planern vorhanden sind, wie Bauten so geplant werden könnten, dass der Aushub, sofern er nicht mit Schadstoffen belastet ist, möglichst an Ort und Stelle für Geländeanpassungen oder Recyclingverfahren verwendet wird.
Deponien zu betreiben ist für Unternehmungen eine lukrative Sache. Die Standortgemeinden können ebenfalls davon profitieren. Es sollte aber nicht so sein, dass das Gewinnstreben dazu führt, Aushubmaterial der halben Deutschschweiz nach Gossau zu karren.
Oft können Deponiestandorte langfristig dazu führen, dass Natur, Landschaft und Landwirtschaft profitieren. Allerdings stehen dem eventuellen Gewinn jahrzehntelange Eingriffe und Tausende von Lastwagenfahrten entgegen.
Wir bitten den Stadtrat, folgende Fragen zu beantworten:
1. . Wie ist der aktuelle Planungsstand der drei Deponien Degenau, Radmoos, Nutzenbuecherwald?
2. Wieviel Entscheidungsspielraum / Einflussnahme / Mitsprache hat die Stadt Gossau bei den Deponieplanungen? Kann die Stadt einen Zulieferungsradius festlegen um das Einzugsgebiet und damit die Lastwagenfahrten und -Strecken zu beschränken? Wenn ja, wie gross ist dieser Radius?
3. In welcher Reihenfolge und mit welcher Nutzungsdauer werden die Deponien betrieben?
4. Wie werden die Eingriffe in die Landschaft vorgenommen, damit der Erholungs- und Klimawert des Gebiets beibehalten bzw. verbessert werden kann und für die Tier- und Pflanzenwelt weder temporäre noch bleibende Nachteile oder Verschlechterungen entstehen?
5. Wie und wieviel profitiert die Stadt Gossau von den Deponien, die auf Stadtgebiet betrieben werden? Ist der Beitrag pro Kubikmeter, der an die Stadt Gossau gezahlt wird, mindestens so hoch, dass er als fair und nicht als Abzocke bezeichnet werden kann?
6. Könnte durch das Aufschütten und den Bau einer Wildbrücke über die Autobahn ein Mehrwert für die Tiere in freier Wildbahn erreicht werden, wenn die trennende Autobahn durch einen Korridor wieder passierbar wäre?
Eingereicht von Werner Bischofberger, Itta Loher, Florian Kobler, Marco Broger